Darts: Positive Nebeneffekte und alle auf 180!
von Felix Zilke
Erster Austragungsort eines Bundesranglistenturniers in Ostdeutschland ist Dessau. Welchen Mehrwert das für Dessau hat.
Fotos: Verein
Quelle: DESSAU/MZ – Frank Nessler
In Dessau wurde am Wochenende Sportgeschichte geschrieben. Die Bauhausstadt hat nun auch einen festen Platz in den Analen der nationalen Dart-Szene. Der Grund: In der Anhalt-Arena wurde ein Bundes-Ranglistenturnier des Deutschen Dart Verbandes (DDV) ausgetragen. Es war das erste im Osten Deutschlands überhaupt. Seit 1984 führt der DDV die Ranglistenturniere durch. Sechs bis acht dieser Veranstaltungen finden pro Jahr statt.
„Es ist der erste Halt der DDV-Tour in den neuen Bundesländern hier “, erklärt Christian Kloß. Der 41-jährige Münsterländer hielt am Wochenende als Moderator die Aktiven und Besucher in der Anhalt-Arena über den Fortgang der Wettbewerbe an den 50 Dartscheiben auf dem Laufenden. Dort traten Männer, Frauen und Junioren in unterschiedlichen Kategorien an. Die Männer absolvierten beispielsweise am Samstag bis zu 64 Vorrundengruppen. Dort qualifizierten sich jeweils die beiden Erstplatzierten für die anschließenden K.o.-Runden bis hin zum Finale.
Die Resonanz auf das Dessauer DDV-Ranglistenturnier war insgesamt sehr gut. Um die 600 Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands wurden in der Bauhausstadt begrüßt. Die können sich über die Ranglisten-Wettbewerbe für eine Nominierung in der Dart-Nationalmannschaft empfehlen. Das Team hat aktuell einen Kader von bis zu 24 Männern und acht Frauen. Bundestrainer Dirk Wutzler beobachtete die Wettbewerbe in Dessau deshalb ganz genau. „Es ist immer schwierig vor einem solchen Wochenende einen Favoriten auszumachen“, erklärt Christian Kloß. Das Teilnehmerfeld ist breit gefächert und das spiegelte sich letztlich auch in den Ergebnissen wider. Der Gewinner der Herren-Einzelwettbewerbs am Sonnabend, Rene Windeler aus Bremen, überstand am Sonntag beispielsweise nicht einmal mehr die Gruppenphase. Überhaupt erreichte keiner der Halbfinalisten vom Sonnabend, neben Windeler standen Karsten Koch (Voerde), Alexander Köhler (Bayern) und Oliver Sablin (Niedersachsen) in der Vorschlussrunde, am darauffolgenden Tag eine Spitzenplatzierung. „Keiner konnte seine Leistung bestätigen“, so Kloß, „das zeigt, dass die Teilnehmerfelder sehr ausgeglichen waren.“
Für einen krönenden Abschluss des ersten DDV-Ranglistenturniers im Osten Deutschlands sorgte am Sonntag mit Nico Schunke quasi ein Lokalmatador. Der Darter aus Halberstadt in Sachsen-Anhalt gewann das Finale gegen Benny Sensenschmidt aus Berlin. Außerdem setzten sich Lena Zollikofer (Frauen/Samstag), Kira Mertens (Juniorinnen), Marc Petermann (Junioren) sowie Irina Armstrong (Frauen/Sonntag) in ihren Kategorien beim DDV-Ranglistenturnier in der Bauhausstadt durch.
Ralph Hirsch vom Ausrichter Anhalt Sport zog ein positives Fazit der Veranstaltung. Er freute sich besonders über den perfekten Ablauf des Ranglistenturniers.
„Die gesamte Organisation durch den DDV war reibungslos das war schon beeindruckend. Die Anhalt-Arena war am Wochenende der Dart-Tempel Deutschlands. Die Teilnehmer waren begeistert von der Anhalt Arena als Location. Das hatte es vorher so nicht bei Bundesranglistenturnieren (BRLT) gegeben. Oft wird in Schulsporthallen oder Gemeindezentren gespielt. Es kamen am Wochenende immer wieder Fragen vom Bundestrainer, Pressesprecher, Wettkampfleitung, ob wir im nächsten Jahr wieder als Gastgeber fungieren können. Außerdem möchte der DDV evtl. die BRLT an zwei, drei festen Standorten in Deutschland ständig vergeben, Dessau wäre großartig und ideal – laut dem DDV.
Wir haben auch sehr viel Kraft und Zeit in die Vorbereitung und Organisation investiert. Wir werden das Feedback in Ruhe besprechen, analysieren und freuen uns natürlich über die sehr gute Bewertung. Wir haben einmal mehr als Anhalt Sport e.V gezeigt, dass wir in einer großen Bandbreite in den Sportarten und Sportevents gut aufgestellt sind. Ein Dankeschön auch an die Stadt und das Sportreferat für die enge Kooperation und tolle Unterstützung zu diesem Event.
Positive Nebeneffekte waren: über 500 Übernachtungen von Freitag bis Sonntag waren in den Hotels und Pensionen in der Stadt zu vernehmen, auch die Gastronomie konnte sich freuen. Viele neue Besucher von Flensburg bis Garmisch waren das erste Mal in der Bauhausstadt und kommen vielleicht als Touristen wieder."