Joachim Streich in Hall of Fame des deutschen Fußballs

von Felix Zilke

Dem DDR-Fußballstar, der am 24. Juni 2021 bei Anhalt Sport trifft Legenden zu Gast war, wurde eine besondere Ehre zuteil.


Foto: Ralph Wieser

Mit Joachim Streich wird ein vierter Fußballer in die Hall of Fame aufgenommen, der seine Wurzeln in der DDR hat.

Der erste Gedanke, der Joachim Streich beim Anruf durch den Kopf schoss: „Hall of Fame? Aber ich lebe doch noch“, erklärte der 70-Jährige, der mit 229 Treffern Rekordtorschütze der DDR-Oberliga war. Am Freitag wurde der Ex-Stürmer in die Ruhmeshalle des deutschen Fußballs aufgenommen. Gewählt hatte ihn eine 30-köpfige Jury.

„Es gab in den verschiedenen Generationen und Epochen herausragende Fußballer in Deutschland. Wenn man sich in diese Garde einreihen kann, macht einen das stolz“, erklärte Streich. Neben Hans-Jürgen Dörner, Matthias Sammer und Michael Ballack ist er nun der vierte Spieler in der auf Initiative des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund gegründeten Hall of Fame, der seine Wurzeln im DDR-Fußball hat.

Streich feierte seine großen Erfolge zwischen 1969 und 1985 beim FC Hansa Rostock und vor allem dem 1. FC Magdeburg. Zweimal wurde er zum Fußballer des Jahres gewählt, war viermal Torschützenkönig und ist mit insgesamt 229 Treffern der Rekordhalter der DDR-Oberliga. Mit der Nationalmannschaft gewann er die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1972, erzielte 55 Tore in 102 Länderspielen.

„Es ist auch deshalb etwas Besonderes, weil die Jury anerkennt, dass wir in der DDR ebenfalls ordentlichen Fußball gespielt haben“, so Streich. Bei der Abstimmung setzte er sich unter anderem gegen Ulf Kirsten, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Horst Hrubesch durch, deren Namen ebenfalls auf einer Liste mit zehn Ex-Stürmen und Mittelfeldspielern standen. „Das muss ich erst einmal verarbeiten“, so Streich.

Die Hall of Fame war 2018 mit einer Gründungself ins Leben gerufen worden. Ihr gehören Sepp Maier, Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Andreas Brehme, Günter Netzer, Lothar Matthäus, Fritz Walter, Matthias Sammer; Uwe Seeler, Gerd Müller, Helmut Rahn und Sepp Herberger an. Danach wurden Oliver Kahn, Hans-Jürgen Dörner, Wolfgang Overath, Jürgen Klinsmann, Helmut Schön, Berti Vogts, Michael Ballack, Andreas Möller, Klaus Fischer und Rudi Völler aufgenommen.

In diesem Jahr kamen neben Streich noch Horst Eckel, Jürgen Kohler und Miroslav Klose hinzu. Befragt, wen er aus dem DDR-Fußball noch auf der Liste vermisse, erklärte der in Wismar geborene Angreifer: „Spontan würde ich Ulf Kirsten nennen. Und Jürgen Croy.“ Womöglich gehören die beiden ja im nächsten Jahr zu den Geehrten.

Quelle: HIER (Sächsische Zeitung Online)

 

Am 24. Juni war Joachim Streich als Gast bei Anhalt Sport trifft Legenden in Dessau. Wir berichteten hier.

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