Die schwierigste Sportart der Welt verzückt Dessauer
von Felix Zilke
Am 29. August fand auf dem Dessauer Marktplatz das Internationales DVV-Stadtwerke Stabhochsprungmeeting statt
Was ist eigentlich die schwierigste Sportart der Welt? Experten sind sich einig: Der Stabhochsprung steht an der Spitze. Diese anspruchsvolle Leichtathletik-Disziplin erfordert eine perfekte Kombination aus Technik, Koordination, Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit. Wenn die Athleten durch die Lüfte fliegen, entsteht ein ästhetisches, beeindruckendes Bild, das die Zuschauer in seinen Bann zieht. Sport in seiner reinsten Form?
Im Jahr 2021 feierte das Stabhochsprung-Event seine Premiere auf dem Dessauer Marktplatz. Dieses Jahr fand es bereits zum vierten Mal statt, und die Bedingungen hätten nicht besser sein können. Bei warmem Wetter, klarem Himmel und angenehmem Schatten um 18:30 Uhr strömten viele begeisterte Zuschauer auf den Marktplatz, um das Spektakel zu verfolgen.
Von 2002 bis 2015 war Dessau bereits Gastgeber eines renommierten Internationalen Stabhochsprung-Meetings in der Anhalt-Arena, das als Hallenveranstaltung weltklasse Athleten anzog. Die Resonanz auf diese Events war stets positiv, sowohl bei den Zuschauern als auch in den regionalen, überregionalen und internationalen Medien. Auch in diesem Jahr zeigten sich der Landessportbund Sachsen-Anhalt, der Leichtathletikverband Sachsen-Anhalt sowie der Stadtsportbund Dessau-Roßlau begeistert von der Veranstaltung.
Der Marktplatz als Wettkampfort verlieh dem Event erneut ein Alleinstellungsmerkmal. Ein hochkarätiges Teilnehmerfeld, darunter vier Olympia-Teilnehmer, die erst kürzlich in Paris antraten, sorgte für Spannung bis zum Schluss. Der US-Amerikaner Christopher Nilsen siegte mit einer Höhe von 5,82 m, knapp gefolgt vom Vorjahressieger Menno Vloon aus den Niederlanden. Den dritten Platz belegte Matt Ludwig aus den USA mit 5,70 m. Insgesamt waren die Leistungen beachtlich, besonders da sich die Athleten am Ende ihrer Saison befinden.
Ralph Hirsch, Sportdirektor des Anhalt Sport e.V., zeigte sich begeistert: „Es war toll, super Stimmung, tolle Leistungen und viele zufriedene Dessauer. Die Veranstaltung hat die Innenstadt belebt, und alle Läden in der Umgebung haben davon profitiert. Dessau war wieder in aller Munde.“
Die Veranstaltung erwies sich einmal mehr als ein Highlight im Dessauer Sportkalender und wird sicherlich auch in Zukunft für Begeisterung sorgen.
In diesem Jahr bot das Stabhochsprung-Event auf dem Dessauer Marktplatz noch eine ganz besondere Attraktion: Baptiste Boirie aus Frankreich, ein 31-jähriger Athlet, präsentierte eine spektakuläre und einzigartige Variante des Stabhochsprungs. Der ehemalige Profistabhochspringer, der einst eine persönliche Bestleistung von 5,65 m (2017) aufstellte, hat eine innovative Disziplin entwickelt – den E-Skateboard-Stabhochsprung.
Boirie, selbstständiger Physiotherapeut und Vater von drei Kindern, lebt in Pau, einer Stadt im Süden Frankreichs, gelegen zwischen Bordeaux und Toulouse, in den Ausläufern der Pyrenäen. Seine Leidenschaft für den Stabhochsprung und die Neugier, etwas Neues auszuprobieren, führten ihn 2012 dazu, das Skateboard in seine Trainingsroutine zu integrieren. Was als spaßiger Versuch begann, entwickelte sich zu einer spektakulären Sportart, die weltweit Aufmerksamkeit erregt.
Mit seinem E-Skateboard hat Boirie bereits beeindruckende Höhen erreicht. Im Jahr 2018 sprang er in Jockgrim 6,17 m, was ihn in der Stabhochsprung-Community berühmt machte. Dieses Jahr konnte er in der Halle 6,06 m (2024) überspringen und erzielte Outdoor eine Höhe von 6,00 m. In Dessau übersprang er 5,60m; 5,80m und 6,00m – jeweils im ersten Versuch.
Die Dessauer Zuschauer waren begeistert von dieser außergewöhnlichen Darbietung. Boiries mutige Kombination aus modernster Technologie und traditioneller Sporttechnik verlieh dem Event eine besondere Note und sorgte für ein unvergessliches Erlebnis. „Es war faszinierend, die Perfektion und Präzision zu sehen, mit der Baptiste Boirie diese ungewöhnliche Disziplin beherrscht“, sagte Ralph Hirsch, Sportdirektor des Anhalt Sport e.V. „Seine Darbietung hat das Publikum in Staunen versetzt und zeigte, wie vielseitig und innovativ der Stabhochsprung sein kann.“
Ein weiteres absolutes Highlight war natürlich im Rahmenprogramm des Stabhochsprungs der Wettbewerb " Dessau sucht den schnellsten Marktplatzsprinter "
In fünf Altersklassen kamen aus verschiedenen Grundschulen sage und schreibe 243 Kinder und sprinteten auf dem Stabhochsprung Anlaufsteg 30m mit vollem Einsatz und Elan. Alle Kinder wurden mit einer Medaille und Urkunde sowie die drei schnellsten jeder Altersklasse mit einem kleinen Pokal belohnt. "Es war großartig und beeindruckend, wie die Kinder diesen Wettbewerb im beisein von den großen Leichtathletik Stars meisterten. "
"Ein großer Dank gilt allen fleißigen Helfer vom LAC, Stadtsportbund, Stadt, Anhalt Sport, Kampfrichter und natürlich unseren Partnern, insbesondere den Stadtwerken, Peugeot sowie allen anderen. Ohne sie wäre solch ein grandioses Event nicht möglich"